Italienaustausch: von Verona bis nach Detmold

Dieses Jahr fand am Stadtgymnasium Detmold zum ersten Mal ein Austausch mit Verona, Italien, statt. Das Konzept: deutsche SchülerInnen fahren im Februar für 6 Tage nach Italien und die Italiener kommen im April für denselben Zeitraum nach Deutschland. Für genau das meldeten sich 20 SchülerInnen des Stadtgymnasiums und der von Frau Rosa organisierte Austausch konnte anfangen.

Volume 1

So ging es samstags dann guter Stimmung nach Verona. Obwohl die Deutsche Bahn wieder einmal durch Verspätungen geglänzt hat, sind doch alle wohlbehalten in der Stadt von Romeo und Julia angekommen. Dort wurden sie direkt von ihren Gastfamilien und AustauschschülerInnen begrüßt worden. Aufgrund der späten Ankunft waren alle erschöpft, doch die Aufregung, seinen Austauschpartnern endlich zu begegnen überschattete dies. Die Gruppe trennte sich und erst am Montag sollten sie sich alle wiedersehen.

Der nächste Tag, der Sonntag, war der sogenannte „Familientag“, an dem alle etwas Individuelles mit ihren Gastfamilien machen konnten. Somit war das Programm für jeden anders: Manche sind zum Gardasee gefahren, haben Sparziergänge mit der Familie gemacht, sind in die Innenstadt oder in eine Mall gegangen, haben typisch Italienisch gegessen und andere sind sogar bis nach Mailand gereist.

Schließlich haben sich alle am Montagmorgen in der Schule getroffen, das Programm wurde vorgestellt und die Deutschen haben ein bisschen Italienisch gelernt. Auch wurde ihnen das typisch italienische Lied „L’Universo tranne noi“ gezeigt, dessen Musikvideo sogar in Verona gefilmt wurde. Dann ging es für die deutschen SchülerInnen in die Stadt. Geplant war eine Stadtführung, die nicht wie geplant verlief, sodass Frau Rosa und Frau Schnoor sie selbst in die Hand genommen haben. Es ging die Etsch entlang bis zur Castelvecchio-Burg und dem Arco die Gavi.

Nach dieser improvisierten Tour durch Verona ging es zurück zum Maffei-Gymnasium, um etwas zum Mittagessen zu essen. Aus einem einfachen, italienischen Mittagessen wurde jedoch schnell eine Tanzeinlage. Eine Musikbox wurde herbeigeschafft und fast alle haben mitgemacht. Während die Italiener typisch italienische Lieder und Tänze gezeigt haben, zeigten auch die Deutschen deutsche Klassiker wie „Flieger“. Natürlich wurden auch internationale Hits gespielt, sodass selbst Frau Rosa bei Macarena mitgetanzt hat! Danach ging es dann wieder zurück in die Innenstadt für ein Stadtquiz und die Besichtigungen des Castel San Pietro und der Basilika Santa Anastasia. Das Programm für diesen Tag endete schließlich mit dem Aufstieg in den Glockenturm Lamberti, von dem aus man über die ganze Stadt blicken konnte.

Am Dienstag ging es dann mit dem Bus nach Venedig. Auf der Fahrt wurde wieder Musik gehört und Uno gespielt, wobei wieder einmal aufgefallen ist, dass die Regeln überall verschieden sind. Da der Stadtführer des vorherigen Tages nicht mehr dabei war, wie es ursprünglich geplant war, wurde wieder improvisiert und so ist die Gruppe durch die Stadt gelaufen und hat sich umgeschaut. Dabei hat Frau Rosa dann einen geschichtlichen Exkurs über so manche Gebäude gegeben. Glücklicherweise hat das Wetter mitgespielt und die Sonne hat geschienen. Gelato, das typisch italienische Eis, wurde genossen und der Hafen besichtigt. Schließlich sind alle noch einmal auf eine Dachterrasse gestiegen, von der man einen beeindruckenden Blick auf Venedig hatte. Anschließend ging es zurück nach Verona und in die Gastfamilien.

Der nächste Tag hat mit italienischem Unterricht angefangen, bei dem die deutschen SchülerInnen leider nichts verstanden haben, wenn es nicht gerade der Deutsch- oder Englischunterricht war. Der Austausch fand nämlich nur statt, weil die Italiener Deutsch lernen und nicht weil die Deutschen Italienisch lernen. Danach haben die Austauschpartner eine Präsentation über „Legendäre Objekte im Alltag Italiens“ gehalten und so wurde den Deutschen die italienische Kultur nähergebracht. Gefolgt von dem Mittagessen haben alle wieder zusammen getanzt und sind schließlich aufgebrochen, um sich Julias Haus und die Arena anzuschauen. Viele Fotos wurden von den Deutschen gemacht, wie sie Julias rechte Brust anfassen und es wurde sogar Volleiball in der Arena gespielt (bis dies verboten wurde).

Für den letzten Tag war ein Ausflug an den Gardasee geplant. Leider hat es geregnet, jedoch ist die Gruppe trotzdem nach Sirmione gefahren und hat die römischen Ruinen der Villa „Grotte di Catullo“ besichtigt. Der Regen war allerdings auch der Grund, warum das eigentliche Picknick in ein Gebäude verlegt wurde, in dem es auch Kicker und Tischtennisplatten gab. Dort verbrachten die SchülerInnen und Lehrerinnen dann den restlichen Nachmittag bis es Zeit wurde, zurück nach Verona zu fahren. Abends gab es ein gemeinsames Abschiedsessen mit typischen, italienischen Gerichten.

Freitagmorgens ging es für die Deutschen zurück nach Hause und das, obwohl sie am liebsten noch länger geblieben waren. Aber so ist es ja immer: je schöner die Zeit ist, desto schneller verfliegt sie.

Volume 2

Einige Wochen später sind die ItalienerInnen nach Detmold gekommen. Wie auch auf der Hinfahrt der SchülerInnen des Stadtgymnasiums gab es einige Verzögerungen und sie kamen 2 Stunden später an. Da das Programm hier dem italienischen ähneln sollte, wurde der Sonntag wieder zum Familientag. Dieses Mal sind manche nach Bielefeld oder Köln gefahren, andere zu den Externsteinen oder haben Sparziergänge gemacht und wieder andere sind Lasertag spielen gefahren.

Am Montag haben sich alle wieder in der Schule zusammengefunden, die Italiener haben deutschen Unterricht miterlebt und sich Detmold im Rahmen einer Stadtführung angeschaut. Mittagessen gab es wieder in der Schule, dieses Mal aber ohne Tanzen. Danach ging es direkt wieder in die Stadt, da die AustauschschülerInnen von der stellvertretenden Bürgermeisterin begrüßt worden sind.

Anschließend ging es zu den lippischen Sehenswürdigkeiten: dem Herrmann und den Externsteinen. Wie man das deutsche Wetter kennt, hat es ein bisschen geregnet, weshalb das darauffolgende Programm ein wenig nach vorne verschoben wurde. Alle sind zusammen zum Bowling gefahren und haben sich dort in kleineren Gruppen einen Wettkampf geliefert. Dazu gab es Pizza und der Abend hat mit viel Spaß geendet.

Am nächsten Tag ging es nach Münster, wo alle an einer Stadtrallye teilgenommen haben. Diese unterschied sich allerdings von dem klassischen Format einer Rallye, da man nur wenige Fragen beantworten musste, sondern eher Fotos und Videos an bestimmten Orten machen musste. Dabei sind allerhand witzige Ergebnisse herausgekommen. Es gab mehrere Teams, die gegen einander angetreten sind und wer die meisten Aufgaben gelöst hat, hatte gewonnen. Die Sieger haben die größten Süßigkeiten bekommen, während die Zweit- und Drittplatzierten auch noch etwas gewonnen haben. Die anderen sind leer ausgegangen. Nach Vollendung der Rallye hatten alle SchülerInnen noch Zeit, zu tun und zu lassen, was sie wollten.

Mittwochs ging es dann auf den kulturellen Trip: Weltkulturerbe in Corvey, Remtergarten und Museum Schloss Fürstenberg. Der Tag verlangte aber auch Kreativität. Im Museum gab es einen Workshop für das Bemalen von Porzellantellern.

Man musste sich zwar aufgrund des Programmes ein bisschen beeilen, aber trotzdem sind alle fertig geworden und es konnte weitergehen. Nächster Stopp: Paderborn. Dort war Freizeit angesagt, wobei alle erst einmal Richtung Essen gestürmt sind. Damit ist das Programm für diesen Tag geendet.

Und so schnell kam dann schon der letzte richtige Tag: Donnerstag. Die Italiener schnupperten zuerst wieder ein bisschen in den deutschen Unterricht hinein und schauten sich anschließend die Präsentation der deutschen SchülerInnen zu den „Legendären Objekten in Deutschland“ an. Diese reichte von Brot über Autos zu Jägermeister, wobei letzteres die meiste Aufmerksamkeit bekam. Nach dem Mittagsessen ging es in das Freilichtmuseum, allerdings auch nicht ohne Komplikationen: die Italiener haben sich einmal verlaufen, wurden aber wieder gefunden. Im Freilichtmuseum waren alle auf eigenem Fuß unterwegs und haben sich schließlich zum Abschiedsessen im Sudhaus getroffen. Dabei war mehr als die Hälfte der SchülerInnen overdressed aufgetaucht, damit der Abend umso besonderer wurde. An dem Abend haben sich alle gut amüsiert, obwohl allen klar war, dass dies das Ende des Austauschs war. Highlights wurden ausgetauscht und es wurde viel gelacht. Jeder konnte etwas aus dem Austausch mitnehmen, ob neue Freundschaften oder einfach Erfahrungen mit Gleichaltrigen aus einem anderen Land und mit einer anderen Kultur.

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